Mit dem Reisemobil vom Süden Deutschlands bis in den hohen Norden
Im Caravaning-Urlaub machen Zwischenstopps den Urlaub erst interessant. Von Nordhessen über die Lüneburger Heide bis nach Sankt Peter Ording spricht dieser Reisebericht von der Vielfalt deutscher Landschaften.
Vom Süden Bayerns, wo wir leben, bis in den Norden Deutschlands ist es doch ein ganz ordentliches Stück Weges. Die erste Etappe unserer Tour ist deshalb nach rund 420 km erreicht und wir rollen nachmittags auf den Campingplatz „Fuldaschleife“ bei dem verträumten Ort Guxhagen mit der sehenswerten Klosteranlage „Breitenau“ ein.
Die abwechslungsreiche Umgebung ist geprägt durch üppige Wälder sowie die Flüsse Fulda, Werra und Eder, die reizvoll durch Wiesen und Felder aufgelockert werden. Die malerischen hessischen Fachwerkdörfer und die „Bartenwetzerstadt“ Melsungen inmitten der nordhessischen Märchenlandschaft bewegen uns dazu, zwei Nächte zu bleiben, ein Stück des Fuldaradweges zu erkunden und der Kirschenstadt Witzenhausen mit seinem Kirschenerlebnispfad einen Besuch abzustatten.
Die zweite Etappe führt uns nach weiteren 225 km zum ruhig gelegenen „Campingplatz Ahlden“ im Aller-Leine-Tal (www.campingplatz-ahlden.de) mit Bademöglichkeit in der alten Leine, direkt am Platz. Wir planen auch hier 2 Übernachtungen ein und erkunden per Fahrrad auf gut ausgebauten Wegen ein Stück der Umgebung und des Aller-Radwegs (55 km von Rethem nach Verden).
Das schleswig-holsteinische Wattenmeer ist nicht nur Nationalpark, sondern auch Biosphärenreservat der UNESCO, Weltnaturerbe der UNESCO, Vogelschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet der EU sowie besonders empfindliches Meeresgebiet der PSSA, der internationalen Schifffahrtsorganisation. Es ist auch Teil der größten zusammenhängenden Wattenlandschaft der Welt und erstreckt sich von Den Helder in den Niederlanden bis zum dänischen Esbjerg, wo ich Ende der 1970er Jahre schon einmal im Rahmen einer Nordlandtour nach Norwegen eine Zwischenstation einlegte. Hier kann sich die Natur noch weitgehend vom Menschen unbeeinflusst entwickeln.
Was wäre eine Tour ohne den Besuch einer der „Halligen“. Wir entscheiden uns für die Königin der Halligen, die „Hallig Hooge“ und fahren von Strucklahnungshorn auf Nordstrand mit der Fähre zu einem Halbtagesbesuch auf diese Naturschönheit, mieten uns Fahrräder und erkunden die Warften, bestaunen das Sturmflutkino, sehen uns beim „Halligkaufmann“ um, statten der Schutzstation Wattenmeer einen Besuch ab und geniessen einen Kaffee, windgeschützt in einem Cafe-Restaurant.
Der Wind rauscht heute sanft über die Bäume, die um die Gebäudegruppe stehen und uns hat das „Halligfeeling“ gepackt. Am liebsten würden wir gleich ein paar Tage hier bleiben, die „Adler-Express“, unsere Fähre, holt uns jedoch gegen 18:00 Uhr wieder ab und so radeln wir rechtzeitig zur Anlandestelle. Zurück nach Strucklahnungshorn geht’s noch an einer Seehundbank vorbei und man kann eigentlich immer Tiere beobachten.
Das Nordseeheil- und Schwefelbad „St. Peter Ording mit seinem ca. 12 km langen und ca. 2 km breiten Strand ist unser nächstes Ausflugsziel. Bei bestem Sommerwetter und für die Nordsee ungewöhnlich hohen Temperaturen herrscht heute reger Badebetrieb. Gerade findet der Kite-Surf-World-Cup statt und eigens dafür wurde eine große Zeltstadt aufgebaut.
Der Wohnmobilstellplatz Kettelskoog bietet für Wohnmobilisten allen Komfort, liegt zentral und doch ruhig. (siehe Infokasten)
Zu den Sehenswürdigkeiten in St. Peter-Ording und Umgebung zählen der Ortskern mit seinen Reetdachhäusern, der Westküstenpark, die Dünentherme, eine Seebrücke und vieles mehr. Wir bummeln durch den Ort, besuchen einen Markt, bewundern die zauberhaften Gärten der urgemütlichen Häuser und trinken im Strandrestaurant (auf stabile Holzpfähle gebaut) in 7 Metern Höhe ein kühles Bier mit Blick auf die Nordsee und den schier endlosen Strand.
Wer St. Peter-Ording besucht, der sollte auch einen Abstecher nach Tönning einplanen, den Bade- und Luftkurort an der Eidermündung. Wir tun das am Folgetag und stellen fest, dass Beschaulichkeit noch das Normalmaß sein kann. Der kleine Fischerei- und Sportboothafen bietet mir bei herrlichem Sommerwetter die schönsten Motive zum fotografieren.
Gerade öffnet sich langsam die Klappbrücke über der Eider und ein Motorsegler tuckert gemächlich in den abendlichen Hafen ein. Wir schnuppern noch etwas die Hafenatmosphäre, bestaunen die Pegelstandsanzeigen vergangener Sturmfluten, bummeln vorbei am Schifferhaus von 1625, das heute als Schullandheim und Versammlungshaus des Südschleswigschen Vereins dient und gelangen schließlich vorbei am großen Packhaus von 1783 zum Markplatz mit der St. Laurentius Kirche.
Das Nationalparkamt Schleswig-Holsteinisches-Wattenmeer hat in Tönning seinen Sitz, ebenso wie das Wasser- und Schifffahrtsamt und wer genug Zeit mitbringt, sollte einen Besuch im Multimar Wattforum einplanen, der Besuch lohnt sich.
Von unserem Platz bei Schobüll aus leicht zu erreichen ist auch das von den Bauten der niederländischen Backsteinrenaissance und Grachten geprägte Friedrichstadt, 15 km nordwestlich von Tönning zwischen Eider und Treene gelegen. Ein Bummel durch die Gassen und über den Marktplatz lässt „Hollandfeeling“ aufkommen. Mit seinen ca. 2500 Einwohnern wird Friedrichstadt auch als „Hollandstädtchen“ bezeichnet und so liegt es nahe, dass wir hier eine Bootstour durch die Grachten machen und ein wenig „Klein Amsterdam“ erleben.
Ein Postkartenmotiv reiht sich an das nächste, vom Wasser aus ergeben sich immer neue Blickwinkel zu den teils winzigen Häuschen und deren romantische Gärten. Wer Lust hat, kann auch bei einer Kanutour auf der Treene diesen Fluss näher kennenlernen und auf Modellbahnfans wartet „Modellbahnzauber pur“ mit 60 Zügen auf 600 Meter Schienennetz.
Die Schlei, der einzige Fjord Deutschlands, ist auf ihrer ganzen Länge von Schleswig bis zur Mündung an der Lotseninsel ein echtes Kleinod. Anstatt wie früher auf dem Weg nach Skandinavien immer auf der A7 vorbeizufahren, erkunden wir heute auf einer längeren Autotour von Husum aus diese Wasserlandschaft und gelangen in die „kleinste Stadt Deutschlands“, nach Arnis mit seinen rund 350 Einwohnern. Wassersportler und Erholungssuchende finden hier noch ein Paradies jenseits des Massentourismus.
Seit 1934 genießt Arnis die Stadtrechte und war eigentlich bis zur Landverbindung im 18. Jahrhundert eine Insel in der Schlei, die auch das „Tor zur Ostsee“ genannt wird. Der Spaziergang durch die „lange Straße“, von Linden gesäumt und beidseitig bebaut mit den Fischerhäuschen und deren charakteristischen bunten Eingangstüren bedeutet Entspannung pur. Die eng aneinandergereihten zum Teil noch aus Fachwerk erstellten Gebäude mit ihren Vorbauten, den sogenannten „Utluchten“ verbreiten ihren ganz eigenen Charme. Die Gärten auf deren Rückseite fallen flach zum Wasser ab und gewähren dem Spaziergänger den Einblick in ihre ureigene Idylle.
Die Schlei, der einzige Fjord Deutschlands, ist auf ihrer ganzen Länge von Schleswig bis zur Mündung an der Lotseninsel ein echtes Kleinod. Anstatt wie früher auf dem Weg nach Skandinavien immer auf der A7 vorbeizufahren, erkunden wir heute auf einer längeren Autotour von Husum aus diese Wasserlandschaft und gelangen in die „kleinste Stadt Deutschlands“, nach Arnis mit seinen rund 350 Einwohnern. Wassersportler und Erholungssuchende finden hier noch ein Paradies jenseits des Massentourismus.
Seit 1934 genießt Arnis die Stadtrechte und war eigentlich bis zur Landverbindung im 18. Jahrhundert eine Insel in der Schlei, die auch das „Tor zur Ostsee“ genannt wird. Der Spaziergang durch die „lange Straße“, von Linden gesäumt und beidseitig bebaut mit den Fischerhäuschen und deren charakteristischen bunten Eingangstüren bedeutet Entspannung pur. Die eng aneinandergereihten zum Teil noch aus Fachwerk erstellten Gebäude mit ihren Vorbauten, den sogenannten „Utluchten“ verbreiten ihren ganz eigenen Charme. Die Gärten auf deren Rückseite fallen flach zum Wasser ab und gewähren dem Spaziergänger den Einblick in ihre ureigene Idylle.
Text und Bildmaterial: Christian Huber
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