Mit Schneeketten sicher unterwegs im Winterurlaub
Caravaning und Schnee sind für Wintersportler die perfekte Kombination. Um Winterlandschaften sicher zu passieren, können Schneeketten für das Wohnmobil essenziell sein. Wir haben die wichtigsten Informationen zum Thema Schneeketten für das Wohnmobil zusammengetragen.
Prinzipiell empfehlen wir jedem, der Winter-Caravaning machen möchte, Schneeketten im Wohnmobil zu haben. Bei entsprechender Witterung sind sie unabdingbar für die Sicherheit und ermöglichen ein stetiges Vorankommen – auch im Neuschnee. Sie helfen nicht nur beim Befahren verschneiter Serpentinen und Pässe, sondern können schon beim Ausparken auf vereisten Stell- oder Parkplätzen eine Riesenhilfe sein.
In Deutschland gibt es keine allgemeine Vorschrift, die zum Mitführen von Schneeketten im Wohnmobil verpflichtet. Allerdings gibt es das Verkehrszeichen 268, dass die Benutzung in bergigen Regionen vorschreibt. Das gilt auch dann, wenn die Straße gerade frei von Schnee ist. Bei Nichtbeachtung droht ein Bußgeld von 20 Euro. In den umliegenden Wintersportländern kann es unter Umständen teurer werden, wenn man keine Schneeketten im oder am Wohnmobil hat. Mit aufgezogenen Schneeketten gilt auch in Deutschland eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.
In Österreich müssen Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen vom 1. November bis 15. April jeden Jahres Schneeketten für mindestens zwei Antriebsräder mitführen. Wer das vergisst, dem können im Falle eines Unfalls bis zu 5000 Euro Strafe drohen. In der Schweiz sind es bis zu 100 Euro, allerdings gibt es hier Ausnahmen für Allradfahrzeuge, über die Sie sich informieren sollten. In Frankreich und Italien wird Schneekettenplicht kurzfristig durch provisorische Beschilderung angezeigt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt dann 50 km/h. Nichtbeachtung kostet in Italien bis zu 300 Euro und in Frankreich bis zu 135 Euro. Schneeketten für das Wohnmobil sind also nicht nur gut für die Sicherheit, sondern im Zweifelsfall auch gut für die Urlaubskasse.
Es gibt verschiedene Arten von Schneeketten für Wohnmobile bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Herkömmliche, sogenannte Ring- und Seilschneeketten, sind zwar günstig, aber dafür aufwendiger zu montieren. Die teureren Varianten von Schneeketten für Wohnmobile nennen sich Schnellmontage-Ketten. Sie werden je nach Modell mit den Radmuttern verschraubt oder spannen sich mindestens von selbst mit der ersten Raddrehung bei der Fahrt – praktisch. Allerdings sind diese Modelle nur bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen geeignet. Auch dabei sollten die Ketten eine Stärke von 12 Millimetern haben, um unter dem Gewicht nicht zu brechen.
Wohnmobile über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht müssen auf LKW Ketten mit 16 Millimetern Stärke zurückgreifen. Bei diesen Seil- oder Ringschneeketten muss man mehrfach Vorfahren, wieder aussteigen und nachjustieren, bis die Ketten am Wohnmobil montiert sind. Das erfordert etwas Übung und sollte daher im Sommer bei angenehmen Temperaturen schon mal ausprobiert werden.
Wer im Schnee unterwegs sein möchte, sollte am besten vollwertige Winterreifen auf alle Achsen montieren anstatt der beliebten Ganzjahresreifen. Dabei ist es sinnvoll auf Stahlfelgen zu setzen anstatt auf schicke Alufelgen. Bei der Montage von Schneeketten kann die Alufelge schnell mal verkratzt werden und sieht nachher nicht mehr so schick aus. Die robusteren Stahlfelgen sind da weniger empfindlich. Im Sommer kann das Wohnmobil ja dann wieder mit schicken Alufelgen glänzen.
Zu beachten ist beim Kauf von Schneeketten für Wohnmobile neben dem Gewicht des Mobils auch die Reifengröße. Diese steht auf dem Reifen selbst. Da sich Schneeketten variabel spannen lassen, passt ein Modell meist auf mehrere Reifengrößen. Diese sind in den technischen Daten der Schneekette aufgelistet.
Schneeketten gehören auch beim Wohnmobil mindestens auf die beiden Räder der Antriebsachse. Bei Vorderradantrieb also auf die zwei vorderen Reifen, bei Hinterradantrieb auf die zwei hinteren Reifen. Wer jedoch bei Hinterradantrieb nur die beiden hinteren Räder mit Schneeketten ausrüstet, wird schnell merken, dass die fehlende Haftung auf den Vorderrädern das Lenken erschwert. Es empfiehlt sich daher bei heckangetrieben Wohnmobilen alle vier Reifen mit Schneeketten auszurüsten.
Allradfahrzeuge haben auf Schnee die beste Traktion und kommen daher am längsten auch ohne Schneeketten zurecht. Sobald diese aber nötig werden, sollten auch hier alle vier angetriebenen Räder mit Schneeketten ausgerüstet werden.
Manche Hersteller von Schneeketten unterscheiden zwischen Antriebs- und Spurketten. Dabei werden die Antriebsketten auf die hintere ungelenkte Antriebsachse gezogen. Die Spurketten gehören auf die vordere Lenkachse.
Warme Handschuhe sind ein Muss bei der Montage
Gegen die Nässe einfach Gummihandschuhe aus dem Baumarkt (Größe XL) drüberziehen
Im Handbuch nachschauen, ob die Felgen schneekettentauglich sind
Achtung: Alufelgen erfordern spezielle Schneeketten, um Schäden an der Felge vorzubeugen
Größenangaben auf dem Reifen vor dem Kauf prüfen
Radkastengröße vor dem Kauf prüfen, damit aufgezogene Schneeketten das Wohnmobil bei der Fahrt nicht beschädigen
Schneeketten für Ihr Wohnmobil müssen für das Fahrzeuggewicht zugelassen sein
LKW-Ketten sind eine gute Lösung für sehr schwere Fahrzeuge
Aufziehen der Ketten schon mal bei warmen Temperaturen üben
Schneeketten im Ernstfall rechtzeitig auf einer ebenen Fläche (Parkplatz) vor einem eventuellen Anstieg montieren (Warnweste und Warnblinker nicht vergessen)
Kettenspannung nach rund 100-150 Metern Fahrt nochmal prüfen und wenn nötig korrigieren.
Ohne Schneeketten sind Antriebsschlupfregelung ASR und das Elektronische-Stabilitäts-Programm ESP ein große Hilfe bei Schneefahrten in modernen Wohnmobilen. Modelle mit Automatikgetriebe verfügen sogar über eine zusätzliche Taste mit der bei langsamer Fahrt das ASR noch empfindlicher gestellt werden kann, um ein Durchdrehen der Räder zu verhindern und die Traktion des Wohnmobils noch weiter zu verbessern. Diese elektronischen Assistenzsysteme sind hilfreich bei niedrigen Schneehöhen.
Sobald Schneeketten aufgezogen werden müssen, sind jedoch meist Schneebedingungen erreicht, bei denen auch ASR und ESP meist nicht mehr weiterhelfen. Hier kann es sinnvoll sein diese Funktionen auszuschalten. Sinn der Ketten ist es, sich in den Schnee zu graben, dabei kann auch ein Durchdrehen der Räder sogar hilfreich sein, um sich aus einer festgefahrenen Schneesituation zu befreien.
In den meisten Ländern gilt bei aufgezogenen Schneeketten eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h. Das ist auch durchaus sinnvoll, da auf Schnee ohnehin langsam gefahren werden muss und hektische Lenkbewegungen vermieden werden sollten.
Auf normalem Asphalt haben Schneeketten sogar deutlich weniger Traktion als die Reifen. Daher die Ketten zügig wieder abziehen sobald sie nicht mehr benötigt werden oder vorgeschrieben sind.
Weit mehr als nur eine Reiseform! Hinter Caravaning steckt ein großer Verband vieler Firmen und Hersteller, die eins gemeinsam haben: Die Lust auf Abenteuer und Unterwegssein!
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